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Dankbar sind
die Kampfrichter für jeden kleinsten Fehler, ein kleiner
Wackler hier, etwas Unsynchron dort. Nicht, dass sie böse
Absichten hätten, jedoch hilft es ungemein bei einer
Entscheidung. Schwierig hingegen wenn zwei Teams fehlerlose
Kata zeigen. Da möchte auch ich kein Kampfrichter sein.
Nicht unterschätzt werden darf dann, neben der guten Technik
und Perfomance die Präsentation einer Kata.
Die Ausdruckskraft, die ein Team bietet
kann hier den Ausschlag geben. Als beide deutsche Teams
gegen die Teams aus Österreich verloren, war dies jedenfalls
keine eindeutige Angelegenheit. Hier stellt sich wieder die
Frage nach der Wertungssicht der Kampfrichter.Und immer wenn
man nicht mit Uhr oder Meter messen
kann, wird ein mehr oder weniger
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starker subjektiver Eindruck des
Kampfrichters, dessen Entscheidung beeinflussen. Mal trifft
man deren Geschmack, mal nicht und scheidet trotz guter
Leistung aus. Auffallend war jedoch sowohl in Team wie als
auch im Einzel, dass wieder deutliche Änderung in den Kata
des Shito-Ryu gezeigt wurden. Hier wird eine
außerordentliche Kreativität betrieben, auf die man im
Shotokan hingegen gänzlich verzichtet. Inwieweit diese
Kreativität auch ein technisch leistungsmotivierender Faktor
darstellt, kann nur vermutet werden, ich bin jedoch
überzeugt davon, dass hier beträchtliches Potential liegt. |
Beide Kata Finale waren absolut
sehenswert. Sowohl die Damen als auch die Herren zeigten
eine fantastische Leistung, wobei eine kleine asynchrone
Ausführung zu Beginn der Chatanyara Kushanku bei den Damen
den Ausschlag, für den Sieg des französichen Teams, gegeben
haben könnte.
Alle Teams zeigten ein überaus sportlich, spektakuläres
Bunkai, mit vielen komplizierten Wurftechniken und
gesprungenen Fuß-techniken, bis hin zu einem aus einem
Drehsprung ausgeführten Ura-Mawashi-Geri. Allein diese
Darbietung dürfte schon die "Spende" an der Abendkasse wert
gewesen sein. Speziell im Team ausgeführt ist Gankaku, wohl
die schwierigste Kata überhaupt. Wenn sie dann auch noch
stark und kämpferisch gelingt, hat jedes andere Team einen
äußerst schweren Stand. Und obwohl die Spanier mit
Chatanyara Kushanku die längste und eine der vielseitigsten
Kata ins Feld führten, konnten sie, trotz sauberer und
fehlerloser Ausführung, den spektakulären Auftritt der
italienischen Gankaku nicht überbieten. Schade nur, dass es,
angesichts dieser Leistungen, keine zwei ersten Plätze gibt. |
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Das siegreiche
französische Team mit
Gojushiho Sho |
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Das spanische Team mit
Kushanku |
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Das Finale der Herren |
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Das siegreiche
italienische Team mit
Gankaku |
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Das spanische Team mit
Kushanku |
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Nur knapp mit 2:1 verlor das Deutsche
Damen-Team mit Unsu gegen die Spanierinnen (Anan). Ebenso
knapp war für die Französsinnen der Einzug ins Finale beim
Kampf gegen Kroatien, den sie mit 2:1 gewannen.
Das dann in den Trostrunden das Deutsche Herren Team mit
Kanku Sho 2:1 gegen Österreich mit Sochin verlor war nicht
unumstritten. Ebenso verlor das Deutsche Damen Team 2:1 mit
Nijushiho gegen Österreich mit Unsu.
Etwas überraschend gewannen die starken Kroatinnen mit
Nipaipo gegen Italien die Unshu (Shito-Ryu) zeigten. 2:1
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